Rückblick auf die Beiträge der Monate Oktober - Dezember 2005
An oberster Stelle steht stets der zuletzt eingesetzte Beitrag. Das Datum am Ende des Beitrages gibt den Tag der Veröffentlichung an. Wenn nicht anders bezeichnet, liegt das Urheberrecht an den Fotos bei Detlef Radke. Eine Weiterverwendung aller Fotos ist ohne Rücksprache nicht erlaubt!


PEG mit neuem Güterverkehr
Seit dem 12. Dezember 2005, dem Fahrplanwechsel, konnte die in der Prignitz ansäßige PEG vor der eigenen Haustür den Güterverkehr ausweiten. Seit dem wird von Pritzwalk aus Mo -Fr stets das AW Wittenberge mit Güterwagen die Tausch- oder Ersatzteile bringen bedient. Damit entfällt für die DB AG eine gesonderte Leistung die von Wustermark aus über Neustadt(Dosse) führte. Die PEG bringt ja stets von Mo - Fr einen Güterzug über Pritzwalk nach Wittstock um das im nahen Heiligengrabe ansäßige Spahnplattenwerk zu bedienen.
So werden die für das AW Wittenberge benötigten Wagen an diesen Zug angekuppelt und ab Pritzwalk mit einer V 60 der PEG über Perleberg nach Wittenberge geschafft. Gegen Mittag sind die Wagen zurück und können wieder an den Rückzug nach Wustermark gehängt werden.
(23.12.2005)

Neue Doppelstockwagen für Mecklenburg-Vorpommern
Einer Pressemitteilung der DB AG ist zu entnehmen, dass für das Jahr 2007 25 neue Doppelstockwagen für die DB Region Nordost vom Hersteller Bombardier geliefert werden sollen. Der Auftrag hat einen Wert von 36 Millionen Euro. Sie dienen der weiteren Modernisierung des Nahverkehrs. Die neuen Wagen sollen auf der Relation Hamburg - Schwerin - Rostock zum Einsatz kommen. Für dieses Netz hatte ja jüngst die DB AG den Zuschlag für den weiteren Betrieb erhalten.
(23.12.2005)

Bahnhofsumfeld in Wittenberge wir neu gestaltet
Im November diesen Jahres haben nun endlich von Seiten der Stadt Wittenberge aus die Umbauarbeiten auf der von der DB AG stillgelegten Magdeburger Seite begonnen. 2,2 Millionen Euro sollen hier für einen großen Parkplatz, Bushaltestellen und für eine neue Straßenführung ausgegeben werden.
(29.11.2005)

Die Arbeiten sollen aber erst ab dem 12. Dezember angefangen haben. Am 11. 12. 05 sah es nicht nur wettermäßig trübe aus (siehe linkes Bild), sondern auch auf der ehemaligen Magdeburger Seite. Am ehemaligen Hausbahnsteig, Bahnsteig 5, wird teilweise das alte Gleis liegen bleiben. Es soll von den Eisenbahnfreunden "Historischer Lokschuppen Wittenberge e. V." weiter genutzt werden. Sie kümmern sich ja auch um das ehemalige Stellwerk Wm (noch erkennbar im Hintergrund des linken Bildes), am ehemaligen Fußgängertunnel, der demnächst verfüllt werden soll. Auf dem rechten Bild ist der Lokschuppen zu sehen, der erste Bau dieser Art im Bw Wittenberge, den die Eisenbahnfreunde erhalten wollen.
(23.12.2005)



Bauarbeiten zw. Lützow und Gadebusch
Die eigentlich nur bis zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember dauernden Umbauarbeiten sollen sich nach Aussage der Gleisbauarbeiter noch bis Mitte Januar erstrecken, da umfangreichere Tiefbauarbeiten erforderlich sind.
Am 28. 11. waren alle Schienen ausgebaut und auch fast alle Betonschwellen eingesammelt worden. Die Gleise sind auf 120 m Längen getrennt worden und dann mittels Zweiwegebagger auf dem noch vorhandenen Gleis zum Sammelplatz gezogen worden. Die Betonschwellen sollen wieder aufgearbeitet werden, deshalb sind sie auch so ordentlich in Lützow aufgestapelt worden (Bild links). Es sind keine der berüchtigten Alkalischwellen. Das rechte Foto zeigt das einsammeln der Betonschwellen im Einschnitt vor dem Gadebuscher Bahnhof.
(29.11.2005)

Die unteren Fotos entstanden am 28.11.2005.


Ausbau der Strecke von Rostock nach Berlin
Noch in diesem Jahr soll der seit langem geplante Ausbau der ehemaligen Abfuhrmagistrale des Rostocker Seehafens auf 160 km/h beginnen. Ab Fahrplanwechsel im Dezember wird für ein Jahr lang auf dem Abschnitt Rostock - Laage - Güstrow Schienenersatzverkehr durchgeführt. Die hier sonst verkehrenden Triebwagen der OLA werden durch Busse ersetzt.
(15.11.2005, Quelle: Bahnzeit 11/2005)

Schnellerer Zugverkehr nach Ueckermünde
In den vergangenen Wochen sind auf der Strecke zwischen Jatznick und Ueckermünde elf Kilometer komplett erneuert und fünf Kilometer Gleis durchgearbeitet worden. Ziel dieses Vorhabens war die Anhebung der Streckenhöchstgeschwindigkeit von 60 auf 80 km/h.
Geplant ist auch den jetzigen Endhaltepunkt in Ueckermünde weiter in die Innenstadt zu verlegen. Sicher wird man dann das ehemalige Anschlußgleis zum Hafen nutzen wollen. Die Streckenverlängerung soll vom Land Mecklenburg-Vorpommern bezahlt werden.
(15.11.2005, Quelle: Bahnzeit 11/2005)

SEV nach Rehna
Vom 14. November bis 10. Dezember erfolgt auf der Eisenbahnstrecke von Schwerin nach Rehna wegen umfangreicher Bauarbeiten Schienenersatzverkehr mit Bussen. Wie üblich in solch einem Fall werden nicht alle Stationen direkt von den Bussen angefahren und mit Fahrzeitverschiebungen ist auch zu rechnen.
Die DB AG investiert in den Streckenabschnitt von Schwerin nach Gadebusch, um zukünftig statt der 60 km/h dort mit 100 km/h den Zugverkehr rollen zu lassen. In vier Bauabschnitten soll bis 2007 das Vorhaben realisiert werden. Der erste Bauabschnitt ist von Lützow nach Gadebusch. Bei einer heutigen von mir durchgeführten Besichtigung entlang des ersten Bauabschnittes ergab sich folgendes Bild: Am Haltepunkt Lützow türmt sich bereits ein hoher Erdwall (linkes Bild), der von dem Erdreich stammt das jeweils einen Meter breit links und rechts des Gleises von einem Bagger abgetragen wird. Dort werden auch die Altschwellen per LKW angeliefert und zwischengelagert. Sie stammen vom Abbauort am BÜ Kaeselow. Von dort aus in Richtung Lützow ist bereits ein Teil der alten Schienen demontiert worden und jetzt werden die alten Betonschwellen aus dem Schotterbett gehoben (rechtes Bild). Am dortigen BÜ ist auch ein größerer Erdhaufen entstanden (mittleres Bild).
(18.11.2005)

Die unteren Fotos entstanden am 18.11.2005.


RüKB Dampflok 99 4802 wieder unter Dampf
99 4802 ist seit dem 2. November, also nach fast 2 Jahren wieder im Einsatz. Nach letzten Einsätzen im Januar 2004 war sie einer planmäßigen Fahrwerksuntersuchung unterzogen worden. Dabei wurden auch die Kreuzköpfe und Kolben durch das DLW Meiningen repariert. Dann geriet die Lok in die Wirren des Betreiberwechsels. Der zwischenzeitliche RüKB Eigner Herr Guttwein benutzte die Teile dann als Pfand gegenüber Herrn van Engelen. Beide einigten sich, offizieller Meldungen zufolge, dass die Teile nach der Zahlung eines bestimmten Teils des strittigen Geldes an Herrn van Engelen zurückgegeben werden. Nachdem sich in der Sache nichts mehr tat und die Lok unterdessen nutzlos herumstand, entschied sich der neue RüKB Eigner, Herr Schöntag, die Teile im Werk Cluji Napocha ( Klausenburg ) Rumänien neu anfertigen zu lassen. Im September wurden die neuen Teile eingebaut, im Oktober die innere Kesseluntersuchung durchgeführt und die Lok ab 2. November wieder eingesetzt. Damit ist der gesamte RüKB Lokbestand wieder einsatzbereit.
Lokeinsatz RüKB per 14. 11. 2005:
Einsatz: 99 4802 und 99 784
Reserve: 99 782, 99 4801, 99 4632, 99 4652, 53 Mh, V 51 901
Rangierlok: Köf 6003
Reparatur: 99 783 Fristarbeiten
Aquarius C. Demontage zur HU begonnen
764-431 und 99 4603 abgestellt, beide noch nicht in Betrieb genommen.
(15.11.2005, Foto: A. Rickelt)

Das untere Foto entstand am 6.11.2005 am Haltepunkt Jagdschloß.


Neuer Anstrich für Triebwagen der OLA
In der Werkstatt der Schweriner Straßenbahn werden nach und nach die 13 Talent-Triebwagen der Ostseeland Verkehr GmbH (OLA, ex OME) einer Hauptuntersuchung unterzogen. Dabei wird auch das äußere Erscheinungsbild von weiß-rot, auf die Connexfarbgebung weiß-blau-gelb verändert. Auch schmückt dann der neue Schriftzug "Ostseeland Verkehr GmbH" die Triebwagen.
(15.11.2005)

DB Regio gewinnt europaweite Ausschreibung des Ostseenetzes
Das Wirtschaftsministerium von Mecklenburg-Vorpommern vergibt den Personennahverkehr des sogenannten "Ostseenetzes" (RegionalExpress Linien Hamburg - Schwerin - Rostock, Rostock - Stralsund - Sassnitz/Binz und die Regionalbahnlinie Stralsund - Sassnitz/Binz) ab 2007 an den bisherigen Betreiber. Deren Angebot soll das wirtschaftlich günstigste gewesen sein. Dieser Betrieb bringt der DB Regio AG jährlich 23 Millionen Euro gesicherte Einnahmen von den Ländern als Besteller der Leistungen. Damit sollen 150 Arbeitsplätze bei der DG AG gesichert sein.
(15.11.2005)

Bahnhofsumbau in Schwerin im November 2005
Der Umbau des Bahnsteiges 1/2 auf dem Schweriner Hbf neigt sich dem Ende entgegen. Der neue Bahnsteig befindet sich in der Komplettierungsphase. Die neuen Gleise sind bereits wieder ans Netz angeschlossen. Für den 3. Dezember ist ja die feierliche Übergabe des Bahnsteiges geplant.
(9.11.2005)

Das untere Foto entstand am 7.11.2005 auf dem Schweriner Hbf.


Neues Leben für ein altes Bahnhofsgebäude
An der für den Personenverkehr stillgelegten Eisenbahnstrecke von Hagenow Land nach Zarrentin, liegt der Bahnhof Bantin. Das Bahnhofsgebäude gehörte zu 500 weiteren Eisenbahngebäuden, die inzwischen von der DB AG an eine Immobilienfirma gegangen waren und von dieser vermarktet werden sollten. Das EG von Bantin gehörte nicht zu den lukrativen Objekten und war deshalb zunächst auch nicht zum Kauf angeboten worden. Das große Geld erhoffte sich diese Immobilienfirma, die inzwischen bereits insolvent ist, mit anderen Objekten zu machen. Ein Eisenbahnfreund entdeckte dieses leerstehende Gebäude und mühte sich ein Jahr lang ab um es kaufen zu dürfen. Am Gebäude laufen derzeit umfangreiche Renovierungsarbeiten. Besonders der ehemalige Güterschuppen war so desolat, dass fast die gesamte Balkenkonstruktion ausgetauscht werden mußte.
Doch damit war es noch nicht getan, sondern er ersteigerte noch eine kleine Diesellok bei ebay (!) und stellte sie auf einem Gleisstück an der ehemaligen Ladestraße auf. Da die Lok sogar betriebsfähig ist, kann der neue Besitzer kleine Ausflugsfahrten auf seinem Grundstück unternehmen. Die bei Orenstein & Koppel im Jahre 1956 mit der Fabriknummer 25633 gefertigte Lok, mit 78 PS Leistung, war einst als Werklok 2 bei der Salzgitter Maschinen und Anlagen AG im Einsatz gewesen.
Am 4. Dezember sollen angeblich auf der Strecke Nikolausfahrten stattfinden, mit einem Triebwagen der MEBA.
9.11.2005)

Die unteren Fotos entstanden am 8.11.2005 in Bantin.


Streit um die Schnellfahrlok 18 201
Sie dürfte eine der bekanntesten Dampfloks sein, die Schnellzuglok 18 201, zumal sie sich noch mit dem Titel "schnellste betriebsfähige Dampflok der Welt" schmückt. Offiziel ist es sehr ruhig um diese besondere Lok geworden, aber hinter den Kulissen brodelt es mächtig, denn der jetzige Besitzer (ein Herr Goldschagg aus München) der Lok sucht einen Käufer! Dies ist einfacher gesagt als getan, den der alte Besitzer der Lok die DB AG verschwieg dem jetzigen Eigentümer, dass die Lok ein eingetragenes Kulturgut des Bundeslandes Sachsen-Anhalt ist und seine Heimatstadt Halle/Saale eigentlich nicht für immer verlassen darf.
Ein angeblicher ausländischer Interessent, der für die Lok 1,8 Millionen Euro zahlen will, ist bisher noch nicht zum Zuge kommen, da die Denkmalbehörde dem Verkauf noch nicht zugestimmt hat. Die DB AG will die Lok auch nicht zurück haben. So bemüht sich jetzt der Pianist Axel Zwingenberger mittels einer Stiftung um die Lok, um sie unter der Obhut der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in Deutschland zu behalten. Nähere Infos unter: www.18201-stiftung.de.
So hat die Lok, die jetzt im Ringlokschuppen des ehemaligen Bw Nossen steht, in diesem Jahr nur eine Sonderfahrt unternommen. Diese führte die Lok am 16. Juli von Dresden aus nach Mecklenburg und zwar nach Bad Doberan. Angeblich soll der unbekannte Kaufinteressent mit dabei gewesen sein. Vor der Fahrt hatte die Lok ihre bekannte grüne Farbe wieder bekommen. Zwischenzeitlich war sie ja für einige Zeit rot gewesen, damit die Modellbahnfirma Roco aus Österreich ihr Lokmodell der 18 201 auch noch mal in dem roten Phantasiefarbton anbieten konnte. Hat aber wohl nicht so viel genutzt für die Umsatzsteigerung, da besagte Firma vor kurzem Konkurz anmelden mußte.
Von Rostock bis Bad Doberan diente 345 033 der Röbel Müritz Eisenbahn als Schlusslok. Das linke Foto zeigt den Zug auf der Hinfahrt in Groß Schwaß. Sie hat den Zugpark in Bad Doberan ins Stumpfgleis weggesetzt. 18 201 ist dann Lz über Kavelstorf (Drehfahrt, rechtes Foto) zum Seehafen gedampft. Am Abend hat sie in Rostock Hbf den Zug von der 345 übernommen und ist über Laage nach Dresden zurück gefahren. Mit dabei war der zweite Tender für den vergrößerten Ölvorrat.
30. 10. 2005, Fotos, mit freundlicher Unterstützung,: Achim Rickelt )


Besuch im AW Meiningen
Am vergangenen Wochenende brachte ein Sonderzug aus Glauchau zahlreiche Eisenbahnfreunde zu einer Werksbesichtigung nach Meiningen. In dieser thüringischen Stadt befindet sich das einzige Ausbesserungswerk für Dampflokomotiven, dass noch von der DB AG betrieben wird.
In der Richthalle, wo die Dampflokomotiven demontiert und wieder montiert werden standen auch zwei Mecklenburger Maschinen. Von der Mecklenburgischen Bäderbahn Molli war gerade die 99 321 (Foto links) zu einer Untersuchung da. Aber noch interessanter ist die zweite Maschine gewesen, die sich als die 50 4073 entpuppte. Sie ist die letzte Lok der einst 88 Maschinen zählenden Baureihe 50.40 der DR. Als Anfang der 78er Jahre die letzten Betriebsloks dieser Baureihe beim Bw Wittenberge/Einsatzstelle Parchim ausgemustert wurden, verdingte sich die 50 4073 bereits im Bw Neuruppin als Heizlok ihr Gnadenbrot. Im Juni 1981 kaufte sie die Stärkefabrik Loitz, zusammen mit der 50 955 (Bw Karl-Marx-Stadt). Beide sollten in dem Betrieb als Heizloks weiter verwendet werden.
Zwei Jahre lang standen sie dort unter Dampf und wurden dann im Oktober 1983 an das Landwirtschaftliche Instandhaltungswerk Demmin verkauft, wo sie wiederum als Heizloks eingesetzt worden sind. Aber auch hier dauerte der Einsatz nur zwei Jahre, bis zum Dezember 1985. Da eine sofortige Zerlegung unterblieb, konnten sich beide Loks bis ins Wendejahr 1989 retten und wurden dann im Februar 1991 an das Bayrische Eisenbahnmuseum Nördlingen verkauft. Was konkret aus der 50 955 geworden ist, ist mir nicht bekannt. Die 50 4073 war damals schon die letzte ihrer Art und sollte die Sammlung der bayrischen Eisenbahnfreunde, die übrigens zahlreiche ex DR Dampfloks erworben haben (z. B. 50 0072, 01 066, 41 ..., 03 ...) bereichern. Irgendwann ist die Lok in Einzelteile zerlegt ins AW Meiningen gelangt und solte dort wieder komplettiert werden, aber nur lauffähig. Dies zieht sich aber bereits einige Jahre hin, scheint sich aber jetzt allmählich dem Ende zu zu Neigen.
In der Zeitschrift "Eisenbahn-Kurier" stand vor kuzem zu lesen, das die Nördlinger Eisenbahnfreunde noch jemand suchen, der sich nach Fertigstellung der Lok weiterhin um sie kümmert. Wenn dem wirklich so ist könnte sie sicherlich die Schweriner Sammlung bereichern. Aber dort hat man ja leider z. Z. andere Sorgen.
Übrigens hatte die 50 4073 gerade ihren 45. Geburtstag gehabt. Am 21. 1. 1960 erfolgte nämlich im Raw Leipzig die Endabnahme und danach kam sie beim Bw Neubrandenburg in den Plandienst. Ab 1967 war sie dann beim Bw Wittenberge stationiert, bis Ende der 70er Jahre.
(27.10.2005, Fotos, mit freundlicher Unterstützung,: "Eisenbahn-Kurier" )


Eisenbahnbrücke verschwunden
Die Eisenbahnstrecke von Ludwigslust nach Dömitz ist ja bereits seit dem 11. 4. 2001 stillgelegt. Sicherlich hat kaum mehr einer damit gerechnet, dass dort noch einmal Züge verkehren werden. Trotzdem wurde aber nichts an der Strecke zurückgebaut, da meiner Meinung nach dieses auch nicht erfolgen darf.
Nun wurden aber handfeste Tatsachen geschaffen und die Brücke, die einst die Strecke im Stadtgebiet von Ludwigslust über die zweigleisige Hauptbahn Ludwigslust - Wittenberge führte, Mitte September diesen Jahres abgebaut. Zwei Autodrehkräne haben in einer nächtlichen Aktion die rund 78 jährige Stahlfachwerk-Konstruktion, mit einer Länge von 44 m und rund 130 Tonnen Gewicht von ihren Widerlagern abgehoben und neben die Dömitzer Strecke gelegt. Dort ist sie dann auch gleich zerlegt worden.
Der Abriss der Brücke ist von DB ProjektBau in der Zeitung "Bahnzeit" Ausgabe 10/2005 wie folgt begründet worden: Der Abbau war auf Grund europäischer Konformitätsvorschriften notwendig geworden. Diese verlangen einen Gleisabstand von 4 Metern, der aber an dieser Stelle nur bei 3,8 Meter lag. Ebenfalls standen die Widerlager der Brücke zu dicht an der Hauptstrecke.
Das linke Bild zeigt das mit Betonschwellen gesicherte Gleisende aus Richtung Dömitz, in Blickrichtung Ludwigslust. Auf dem rechten Bild ist der noch saubere Einschnitt ohne die einst hier vorhandene Fachwerkbrücke zu sehen. (21.10.2005)


Rückzug aus Putlitz vorgesehen
Der Verein Lokschuppen-Wittenberge e. V., der sich seit dem Frühjahr 2005 im alten Lokschuppen in Putlitz bei der PEG eingemietet hatte, um dort die 50 3521 zumindest optisch aufzuarbeiten, möchte sich demnächst von dem Projekt verabschieden. Die Eisenbahnfreunde wollen sich doch wieder mehr auf ihre eigentlichen Vereinsziele beschränken. Die 50 3521 soll dann wieder an die PEG zurückgehen.
Ziel des Vereins ist es ja den Rechteckschuppen, den ältesten Lokschuppen des ehem. Bw Wittenberge, zu erhalten und wieder mit Leben zu füllen. Daneben kümmert man sich auch um das aufgelassene Stellwerk "Wm" am ehem. Bahnübergang in unmittelbarer Nähe zum Bw.
(21.10.2005)

Meckl. Eisenbahnfreunde kämpfen um ihr Museum
Die alles entscheidende Besprechung zwischen dem Bahnmuseum Nürnberg und den Mecklenburgischen Eisenbahnfreunden Schwerin e. V., die sich um die Eisenbahnsammlung im ehemaligen Schweriner Bahnbetriebswerk kümmern, hat stattgefunden und leider kein positives Ergebnis gebracht. Von Nürnberg aus kann oder will man nicht mehr die monatliche Miete von rund 6000 Euro erbringen und an DB-Regio überweisen. Originalton: "Wir werden uns zum Ende des Jahres aus der bisherigen Finanzierung zurückziehen"!
Aber auch in dieser ansich hoffnungslosen Situation, diese Miete kann der Verein nicht im Traum selber erbringen, wollen die Schweriner Eisenbahnfreunde nicht den Kopf in den Sand stecken. Der Vereinsvorsitzende Frank Fischer wird in einem Artikel der "Schweriner Volkszeitung" vom 8./9. 10. 05 wie folgt zitiert: "Uns wird hier keiner heraustragen". Problematisch wird es sicher mit den Fahrzeugen werden, die zum Teil in Vereinsbesitz sind ( z. B. 89 008) oder dem Bahnmuseum (z. B. 91 134, 64 007, 03 1090) gehören, sollte der Standort doch aufgegeben werden müssen.
Bei der Unterredung sollen auch der Schweriner Oberbürgermeister und der Stadtpräsident anwesend gewesen sein und ihr Interesse für das Schweriner Eisenbahnmuseum bekräftigt haben. Man kann gespannt sein ob den Worten auch mal Taten folgen werden, denn das Jahr ist schon fast rum!
(9.10.2005)

Dunkle Wolken über dem Schweriner Eisenbahnmuseum
Vom 1.-3. Oktober 2005 öffneten die Mecklenburgischen Eisenbahnfreunde zum letzten Mal in diesem Jahr die Schuppentore im ehemaligen Bahnbetriebswerk Schwerin, um ihre hier seit Jahren betreute Fahrzeugsammlung dem interessiertem Publikum zu zeigen. Abgerundet wurde diese Veranstaltung durch einige Modelleisenbahnanlagen die von anderen Vereinen oder Privatpersonen gezeigt wurden.
Seit Jahren bemühen sich die Eisenbahnfreunde diese Sammlung an Fahrzeugen zusammenzuhalten, zu restaurieren, immer wieder durch Neuzugänge zu ergänzen und wenn möglich sogar bei Sonderfahrten zu präsentieren. Während das Umfeld im ehemaligen Bw Schwerin immer mehr verfällt, der alte Ringlokschuppen ist gesperrt und einsturzgefährdet (riesige Löcher im Dach sind nicht zu übersehen) scheint mann nun in den Chefetagen der DB AG dieses Treiben beenden zu wollen. Eigentlich war Schwerin neben Neumünster als Außenstandort des Verkehrsmuseum Nürnberg vorgesehen. Doch seit einiger Zeit werden von Nürnberg aus andere Ziele Verfolgt, die die Schließung einiger Außenstandorte nach sich ziehen werden. Neumünster und Schwerin sollen dazu gehören. In zwei Tagen (am 5. 10.) soll ein Vertreter aus Nürnberg nach Schwerin kommen und angeblich die Katze aus dem Sack lassen. Wenn dies keine positive Antwort in Richtung des weiteren Bestehens des Schweriner Standortes sein wird, müssen die Mecklenburgischen Eisenbahnfreunde per 31.12.2005 die Räumlichkeiten besenrein und geräumt an die DB AG übergeben. In welche Richtung es dann die Fahrzeuge verschlagen wird, darüber mag man als Eisenbahnfreund gar nicht nachdenken.
Dann kann sich Schwerin als Landeshauptstadt des Bundeslandes Mecklenburg/Vorpommerns bald als museumsfreie Stadt vermarkten. Nach formeller Abwanderung des Techn. Landesmuseums nach Wismar(zur Zeit gibt es zwar noch eine Ausstellung im Marstall, die aber nicht mehr ewig sein soll), Schließung des Museums für Frühgeschichte (da gibt es nur noch im Hinterhof des Finanzamtes eine kleine Ausstellung, seit Jahren streitet man sich um einen neuen Standort), soll auch das Städtische Museum (früher sagte man dazu Heimatmuseum) seine Tür schließen. Da bleibt nur noch das Freilichtmuseum im Stadtteil Mueß übrig. Hilfe von der Stadt kann man nicht erwarten, wenn man die jahrelange Hängepartie um das Techn. Landesmuseum kennt. Das ehem. Bw Schwerin wäre meiner Meinung nach für das Techn. Landesmuseum und für die Eisenbahnfahrzeugsammlung ein guter Standort. Vielleicht geschieht ja noch ein Wunder in diese Richtung. Ansonsten muß man mal Hinterfragen, was will die DB AG eigentlich mit solch einem verlassenen Bw? In die anderen Eisenbahnimmobilien einreihen, die sich nicht verkaufen lassen?
Ich jedenfalls drücke den Mecklenburgischen Eisenbahnfreunden beide Daumen, dass diese Sammlung in Schwerin bleiben kann.
(3.10.2005)

Die unteren Fotos entstanden am 3.10.2005 im ehem. Bw Schwerin.
linkes Bild: 89 008 mit einigen restaurierten Wagen.
mittleres Bild: Lokparade mit 03 1090, 91 134 und 64 007
rechtes Bild: V 118 118 auf der Drehscheibe.