Beiträge von Januar - März 2010
Das Datum am Ende des Beitrages gibt den Tag der Veröffentlichung an. Wenn nicht anders bezeichnet, liegt das Urheberrecht an den Fotos bei Detlef Radke. Eine Weiterverwendung aller Fotos ist ohne Rücksprache nicht erlaubt!


Elbebrücke Dömitz - zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten ...
so wird es am 10. April im Berliner Auktionshaus Karhausen zu hören sein, wenn die Reste der alten Dömitzer Elbebrücke versteigert werden. Natürlich nur wenn sich ein Bieter findet der die Immobilie mit mehr als 70 000 qm Land für das Anfangsgebot von 19 800 Euro haben möchte. Die DB AG hatte vorher vergeblich versucht selber einen Käufer für die nur noch etwa zur Hälfte mit 16 Bögen vorhandenen Brücke zu finden.
Mal ehrlich, was soll man mit solch einem Bauwerk anfangen? Mir fällt spontan nur folgendes ein, sie als Fotoobjekt gegen Gebühr anzubieten. Die Einnahmen würden aber sicher nicht die Ausgaben decken. Eigentlich müsste die DB AG froh sein, wenn sie diese Altlast für 0 Euro an jemanden verschenken könnte. Aber nein es muss alles zu Geld gemacht werden. Ich bin gespannt, ob sich ein Käufer finden wird. Ich selber hatte mal das Glück die Brücke gleich nach der Wende betreten zu dürfen. Das war schon interessant, solch ein technisches Denkmal im Dornröschenschlaf genauer zu betrachten.
Das Foto zeigt die Brücke am 8. März diesen Jahres bei Hochwasser. Normalerweise steht sie auf einer grünen Wiese und die Elbe plätschert ruhig und wesentlich schmaler an ihr vorbei.
(21.3.2010, Foto: Heiko Thies)


Gleiserneuerung in Wittenburg
Das Wittenburger Ladegleis wird derzeit von der in Lübz ansässigen Firma Dau saniert. Hier werden stets die Ganzzüge mit Landwirtschaftlichen Zusatzstoffen entladen. Die Sanierung läßt ja auf einen weiteren regen Güterverkehr schließen. Eingebaut werden für die maroden Holzschwellen die altbrauchbaren Betonschwellen von der Gleiserneurung bei Hagenow.
(21.3.2010, Foto: Thomas Welzel)


Biodiesel aus Sternberg
Das am Sternberger Bahnhof befindliche Biodieselwerk hat dieses Jahr bereits etliche Ganzzüge auf die Reise geschickt. Am 18. März war wieder einmal ein Kesselwagenzug zu beladen. Der Vorgang zieht sich über Stunden hin, da die Beladung eines Wagens etwa 30 - 45 Minuten dauert. Dann darf der Lokführer der EGP eine Wagenlänge vorziehen und wieder warten. Wenn einige Wagen beladen sind, müssen diese auf ein Nebengleis rangiert werden, wo dann der Zug in zwei Teilen bereitgestellt wird. Am späten Nachmittag werden dann beide Zugteile nacheinander von der Lok nach Bad Kleinen gebracht und dort erst zusammengekuppelt.
(21.3.2010, Foto: Thomas Welzel)


Abriss der Waggonfabrik Wismar
Ende 2009/Anfang 2010 sind die letzten Gebäudereste der einstigen Waggonfabrik Wismar abgerissen worden. Der Großteil des ehemaligen Werksgeländes war bereits vor Jahren beräumt worden, für die Neuansiedlung des Schiffsantriebherstellers Schottel.
(5.3.2010)

Rügensche BäderBahn
Vor einigen Tagen ist nun endlich die Hauptuntersuchung an der Diesellok V 51 901 in Chemnitz beendet worden und die Lok per Tieflader der PRESS nach Jöhstadt im Erzgebirge gebracht worden. Auf der dortigen Museumsbahn, für die auch die PRESS verantwortlich ist, soll die Lok erst einmal Probefahrten absolvieren. Ihre einstige rote Farbgebung hat sie gegen die Hausfarbe der PRESS, blau, eingetauscht. Das wird für viele erst einmal gewöhnungsbedürftig sein. Die Lok ist als zweite Zuglok für den Abschnitt von Putbus nach Lauterbach gedacht. Der Einsatz einer weiteren Dampflok ist zu aufwendig und letztendlich zu teuer. Eigentlich sollte die Maschine bereits zur Saison 2009 zur Verfügung stehen, aber die aufgetretenen Getriebprobleme bei der Aufarbeitung ließen sich nicht so schnell lösen.
Derzeit geht die betriebsfähige Aufarbeitung der 99 4632 im Dampflokwerk Meiningen auch dem Ende entgegen. Sie wird allerdings wieder als 52 Mh und in grüner Farbgebung auf der Insel Rügen eintreffen.
Im ARRIVA Werk Neustrelitz sind zur Zeit ebenfalls drei Fahrzeuge zur Aufarbeitung. Neben der Rangierlok Köf 6003, sind es noch die Personenwagen 970-784 und 970-753. An allen werden Hauptuntersuchungen ausgeführt.
(4.3.2010)

Erneuter Vorstoß für den Lückenschluss Rehna - Schönberg
Die Wählergemeinschaft "Bürger für Rehna" hat einen neuen Versuch gewagt, den bereits einmal vor Jahrzehnten geplanten Lückenschluss von Rehna nach Schönberg, wieder auf die Tagesordnung zu setzen. Sie schrieb an den Bundesverkehrsminister und erhielt auch eine Antwort aus Berlin. Ein Staatssekretär schrieb ihnen, dass es eine Überprüfung des Bedarfsplanes für die Bundesschienenwege geben wird. Dazu gehört auch eine Untersuchung zum Ausbau der Strecke Schwerin - Lübeck über Bad Kleinen. Da soll nun die Entscheidung fallen, welcher Variante man den Vorzug geben wird.
(4.3.2010)

Eine fast ausgestorbene Spezie
Man will es kaum glauben, dass es in Mecklenburg noch aktive Rangierloks der Baureihe V 15/ V 18 gibt. Mit dem Niedergang der meisten Großbetriebe, die oftmals eine eigene Anschlussbahn betrieben und entsprechende Rangierloks im Bestand hatten, verschwanden diese auf den Schrottplatz oder auch mal zu einer Museumsbahn. Die Schweriner Eisenbahnfreunde pflegen z. B. eine ehemalige Werklok des Rat der Stadt Güstrow. Auch im Fischereihafen Rostock, im Stadtteil Bramow, macht sich noch solch eine Diesellok am 15. Februar 2010 nützlich.
Über den Fischereihafen wird auch Rohholz angelandet und auf Güterwagen verladen, die derzeit von der OHE über Rostock, Schwerin, Wittenberge und Stendal in das neu erbaute Zellstoffwerk nach Arneburg gebracht werden. Das Werk entstand auf dem ehemaligen Gelände des geplanten KKW Stendal. Die Wende stoppte den Weiterbau und nun wird hier unter anderem Zellstoff produziert. Für die Bereitstellung der Wagen sorgte an dem Tag die PRESS 346 020. Sie überführte die beladenen Wagen vom Fischereihafen in den Bahnhof Bramow, an der Strecke Rostock - Warnemünde gelegen. Von hier aus ging dann der Zug mit der OHE Lok 330090 auf die Fahrt nach Arneburg.
(2.3.2010, Fotos: Frank Tille)




WEMEG hat Triebwagen verkauft
Die in Hagenow ansäßige Firma WEMEG hat vier ihrer Fahrzeuge vom Standort Ludwigslust aus in die Niederlande an die Stoomtrein Goes-Borsele verkauft. Ein Triebfahrzeug (welches ?) der Bocholter Eisenbahngesellschaft hat sie in Ludwigslust abgeholt und bis nach Emmerich gebracht. Dort übernahm die 203.101 der holländischen Firma Shunter, eine ex V 100 der DR, die vier Fahrzeuge und brachte sie nach Goes. Die beiden Fotos, die mir dankenswerterweise ein holländischer Eisenbahnfreund zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt hat, zeigen die bunte Garnitur am 18. Februar bei Breda/NL.
Das Schicksal der Fahrzeuge steht auch bereits fest. Die beiden blauen Schienenbusse, Triebwagen T4 nebst Steuerwagen S1, der PEG werden wieder betriebsfähig aufgearbeitet und sollen bereits ab Sommer auf der holländischen Museumsbahn eingesetzt werden. Die beiden anderen sollen als Basis für einen Nachbau von Holländischen Triebwagen vom Typ omC dienen.
(26.2.2010, Fotos: Raymond Kiès)



Eisenbahn Romantik Hotel Meyenburg
Der Gründer der Prignitzer Eisenbahn Gesellschaft, Herr Thomas Becken, ist inzwischen nach der Übernahme der PEG durch den britischen ARRIVA Konzern aus der Firma ausgestiegen und angagiert sich jetzt als Hotellier. Nachdem er bereits im letzten Jahr in Plau am See sein erstes Hotel eröffnet hat mit einer V 100 im Außenbereich, folgte nun das zweite Hotel in Meyenburg in Bahnhofsnähe. Das Gebäude kann seine Herkunft als ehemaliges Beamtenwohnhaus der preußischen Staatsbahn nicht verleugnen. Daneben ist nun die 50 3521 aufgestellt worden. Derzeit fehlen an der Lok noch die Stangen und die Beschilderung.
Vor der Meyenburger Werkstatt stand am gleichen Tag der neu lackierte VT 670.3 mit Werbung für die Hotels.
(23.2.2010, Foto: Detlef Radke)




Eisenbahnfahren im Selbstversuch
Der Verkehrsminister von Meck-Pomm, Herr Volker Schlotmann (SPD), ist bekennender Autofahrer. Mit Dienstwagen der Marke BMW und Fahrer sicher auch ganz angenehm. Aber er sitzt auch selber gern hinter dem Lenkrad dieses Wagens. Dabei geschah unlängst leider ein Unfall, das Timing eines die Fahrbahn kreuzenden Rehs stimmte nicht mit dem des Verkehrsministers überein und es kam zu einem Zusammenstoß, in dessen Folge der Dienstwagen arg in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Nun erst einmal autolos, kam dem Herrn Minister die Idee doch einmal im Selbstversuch den schienengebundenen öffentlichen Personennahverkehr in seinem Amtsbereich eigenhändig zu testen. Von Schönberg, fast an der westlichen Landesgrenze gelegen, über Bad Kleinen, Bützow, Güstrow, Neubrandenburg und Pasewalk gings bis nach Eggesin, kurz vor der polnischen Grenze. Also einmal quer durchs Land. Stundenlanges Bahnfahren mit den Triebwagen der DB AG und der ola. Der Fahrgastverein "Pro Bahn" war über diese Initiative eines Verkehrsministers so begeistert, dass sie ihm prompt den "Fahrgastsonderpreis 2010" überreichten und ihn als "Freund der Bahn" bezeichneten. Für jemanden der ansonsten nie Zug fährt, schon eine beachtliche Ehrung.
Wie der Herr Minister von Schwerin nach Schönberg gekommen ist und von Eggesin wieder zurück ist nicht überliefert. Oder gar welches Ticket (Fahrkarte) er genutzt hat auch nicht.
Das Foto zeigt den Ausgangsbahnhof Schönberg mit einer aus Lübeck einfahrenden Doppelgarnitur VT 628. Das am Bahnsteigende befindliche große Stellwerk ist für Mecklenburg ungewöhnlich. Das am anderen Bahnhofsende stehende Stellwerk ist aber bereits stillgelegt und verwaist. Gleiches gilt auch für das Empfangsgebäude.
(14.2.2010, Foto: Detlef Radke, Faktenquelle: SVZ vom 13./14.2.2010)


Museumsbahn "Pollo" im Winterschlaf
Nicht nur in Meck-Pomm hat der Winter ordentlich zugelangt. Auch in Brandenburg im Landkreis Prignitz fiel einiges an Schnee. Die dortige 750 mm Mueseumsbahn macht deshalb derzeit den sprichwörtlichen Winterschlaf. Am letzten Wochenende war eigentlich der erste Arbeitseinsatz zum Freischneiden der Strecke eingeplant gewesen, aber die Schneewehen verhinderten dies.
(9.2.2010, Foto: Detlef Radke)





Neue Gesichter auf mecklenburger Schienen
Der Einsatz unterschiedlichster Alt- und Neubaufahrzeuge durch die inzwischen zahlreichen privaten EVU lässt immer mal neue Loktypen auch nach Mecklenburg kommen. Das obere Foto zeigt die ex DB 221 136-5 im Einsatz der EGP (Eisenbahn Gesellschaft Potsdam) vor einem Biodieselzug im Bahnhof Bad Kleinen. Diese Lok war in diesem Jahr bereits öfter hier zu sehen. Sie ist eine der 20 von der PEG zurück geholten V 200 aus Griechenland. Nach und nach sind bereits einige Loks im ARRIVA Werk Neustrelitz aufgearbeitet worden und wieder in Fahrt gekommen.
Das mittlere Foto zeigt die französische E-Lok 437026 der Firma "FRET" mit einem Autozug in den Bahnhof Ludwigslust einfahrend, auf dem Weg nach Hamburg.
Das untere Bild zeigt die Schweizer E-Lok Re 421 375-7 von SBB CFF FFS Cargo vor einem Zementganzzug am 5. Februar bei Schwerin, auf der Fahrt vom Rostocker Seehafen nach Süden.
(9.2.2010, Foto: oben und mitte Thomas Welzel, unten Frank Tille)




Hauptbahnhof Schwerin am Tag nach dem großen Schneefall
Auch der Schweriner Bahnhof war am 30.Januar gut mit Schnee überdeckt. Da die weiter nördlichen Regionen um Rostock noch schlechter dran waren und die Insel Rügen schon gar nicht auf der Schiene erreichbar war, endeten die IC bereits in Schwerin. Schwerin einzige Rangierlok pausierte stattdessen an der Steckdose an der ehemaligen Lokwerkstatt.
Bereits am 1. Januar kam die aus Fulda stammende Schneeschleuder 716 002-1 auf der Strecke von Schwerin nach Rehna zum Einsatz. Die Strecke war ebenfalls wegen Schneeverwehungen gesperrt. Mit 20 km/h befuhr sie die Strecke während des Schneeräumens. Da das Gefährt seinen gesamten Aufbau drehen kann, erfolgte die Rückfahrt wieder vorwärts. Das Foto zeigt die Schneeschleuder im Bf Groß Brütz, wo noch schnell das Überholgleis gereinigt wird.
(4.2.2010, Foto: Frank Tille)





Hauptbahnhof Rostock - ein Wintermärchen ...
fand der Fotograf und drücke fleißig auf den Auslöser. Dieser Meinung waren sicher nicht die Reisenden, die am Sonnabend den 30. Januar von Rostock aus ihre Bahnfahrt antreten wollten. Am Tag vorher fing in Mecklenburg erneut starker Schneefall an, der auch die ganze Nacht über anhielt, ergänzt von heftigen Winden. Ich staunte selber nicht schlecht, als am Sonnabendmorgen meine Terasse von 1 m hohen Schneewehen umsäumt war. Mein 8 jähriger Sohn fand das natürlich cool und stürzte sich alsbald kopfüber in dieselben. Er hatte so viel Schnee noch nie gesehen.
Wie die Medien ununterbrochen berichteten, sollte man nach dieser Schneenacht lieber zu Hause bleiben. Besonders im Raum Rostock und auf der InselRügen sollte der Eisenbahnverkehr zum Erliegen gekommen sein und wie die Bilder beweisen, hat sich mindestens einer nicht daran gehalten und konnte so interessante Fotos machen und die Meldung bestätigen. Der Bahnverkehr von Rostock aus war bis auf eine Strecke zum Erliegen gekommen. Nur noch der S-Bahnverkehr nach Warnemünde wurde eingleisig aufrechtgehalten. Die Zuglok war aber wegen des Fahrdrahtputzens gleich mit beiden Stromabnehmern am Draht. So dürfen allerdings nur noch 110 km/h gefahren werden, was aber in der Situation völlig ausreichend war.
Die ersten beiden Bilder zeigen die Einfahrt nach Rostock von Stralsund aus und das nicht mehr vorhandene Gleisfeld im Hbf. Not macht erfinderisch, sagten sich die Eisenbahner und benutzten die 155 033 als Schneepflug. Da im Bahnhofsbereich keine Verwehungen waren, reichten die serienmäßigangebauten Schneeräumer der Lok auch aus. Trotzdem schaute auch mal der in Rostock stationierte Schneepflug vorbei. Er dürfte hier in Mecklenburg weit und breit der Einzige sein.
(1.2.2010, Foto: Stefan Thies)







Schneeräumung beim Rasenden Roland
Wie im obigen Beitrag bereits genannt, legte der Schneesturm am 29./30. Januar auch den Eisenbahnverkehr auf der Insel Rügen lahm. Während die Strecke nach Lauterbach noch einmal geräumt wurde, brachte der Wind in kürzester Zeit wieder neuen Schnee heran. Ähnlich auf der Schmalspurbahn. Am Morgen des 30. Januar versuchte die 99 1784 mit zwei Schneepflügen die Strecke frei zu bekommen. Von Putbus, wo die Fotos entstanden, bis nach Binz gelang dies auch erst einmal. Dort brach aber das Personel die Aktion ab und kehrte wieder heim. Was vorne weggeschoben wurde, fegte der Wind hinten wieder aufs Gleis.
(1.2.2010, Foto: Achim Rickelt)



Wenn man nachts nicht schlafen kann ...
besteht manchmal die Möglichkeit zu ungewöhnlichen Fotos.
Am 12. Januar morgens gegen 2 Uhr entstand diese Aufnahme der 233 643-6 mit einem Schneepflug auf dem Wismarer Bahnhof. Von Rostock kommend über Bad Doberan ist noch einmal die Strecke aus Sicherheitsgründen per Schneepflug abgefahren worden. Das Sturmtief hatte zwar auf dieser Strecke keine Schneewehen angehäuft, die die hier verkehrenden VT 642 behinderten, aber man wollte ganz sicher sein.
(16.1.2010, Foto: Robert Dröse)


Mal wieder Bahnhof Wittenburg
Wie meine geneigten Leser bereits bemerkt haben, tauchten im Laufe des letzten Jahres Berichte über private EVU, die Ganzzüge nach Wittenburg bringen, immer wieder in den Berichten auf. Fast jeder Zug ist dabei mit einer anderen Lokbaureihe bespannt. So soll es auch diesmal mit einer ex DR 232er sein.
Die W 232.01 der Firma ITL brachte am Montag den 11. Januar einen Ganzzug mit zweiachsigen Selbstentladewagen. Der für die Landwirtschaft bestimmte Inhalt ist dann per Förderband in LKWs verladen worden.
Jeweils am rechten Bildrand ist ein alter Personenwagenkasten eines Abteilwagens zu sehen, der auf dem Bahnhof in Wittenburg die Zeiten als Schuppen überlebt hatt. Vielleicht ist er noch für einen Eisenbahnverein brauchbar?
(14.1.2010, Foto: Heiko Thies)



Rasender Roland trotzt dem Winter
In den letzten Tagen brachte sich der Winter mit Sturm und Schnee in Mecklenburg-Vorpommern nachhaltig in Erinnerung. Entsprechende Probleme wie zugewehte Straßen und Schienen traten an verschiedenen Orten auf. Erinnerungen an den Winter 1978/79 wurden bei vielen Menschen geweckt. Auch damals war besonders der Norden betroffen, aber an weit mehr Orten, wie dieses mal. Jetzt hatte es "nur" die Inseln Rügen, Hiddensee und Usedom, den vorpommerschen Landesteil und die Küstenregion entlang bis Lübeck getroffen.
Der Eisenbahnverkehr kam auf einigen Strecken zum Erliegen. Besonders die Strecke von Stralsund über Greifswald nach Pasewalk war betroffen. Hier blieben ein Doppeltriebwagen der UBB und ein Nahverkehrszug mit der 114 039 auf offener Strecke im Schnee stecken. Der Molli stellte zeitweilig seinen Betrieb ein. Auf der Insel Rügen rollte der öffentliche Nahverkehr nur noch beim Rasenden Roland zwischen Putbus und Göhren.
Am frühen Morgen des 10. Januar kam die 99 1782, eine der beiden starken VII K, mit den zwei einst aus dreiachsigen O-Wagen umgebauten Schneepflügen zwischen Putbus und Binz zum Einsatz. Besonders bei Beuchow waren bis zu 1,5 m hohe Schneeverwehungen zu beseitigen.
Das Foto vom selben Tage zeigt einen aus Göhren nach Putbus zurückgekehrten Zug. Die Schneeräumer an der Lok hatten ihr Bestes gegeben, damit die Reisenden und das Personal wieder heil ans Ziel kamen.
(11.1.2010, Foto: Achim Rickelt)


Ein typischer Bahnübergangsunfall
Das neue Jahr ist erst wenige Tage alt und schon wäre es fast zu einem schlimmen Busunfall auf einem Bahnübergang gekommen.
Am Morgen des 5. Januar blieb ein Schülerbus im Landkreis Bad Doberan, wegen winterlicher Straßenprobleme, halb auf einem Bü der Strecke Bad Doberan - Wismar in der Nähe von Kröpeli liegen. Der hintere Teil des Gliederbusses stand direkt auf den Gleisen. Der Busfahrer forderte sogleich alle Kinder zum Aussteigen auf. Kurz darauf schlossen sich die Schranken, gesteuert vom heranfahrenden Triebwagen. Da die Strecke in einem Bogen auf den Bü zulief, sah die Lokführerin das Hindernis zu spät und prallte mit dem Bus zusammen und schob ihn in den Böschungsgraben. Der beteiligte Triebwagen des Betriebshofes Rostock VT 642 050 kam erst eine Zuglänge nach dem Zusammenstoß zum Halten. Neben der Lokführerin dürften auch einige Kinder unter Schock gestanden haben, so etwas live zu erleben. Der Bus sah in dem Fernsehbericht des Senders N3 recht demoliert aus. Auch von den Fahrgästen des Triebwagens kam niemand zu Schaden.
(6.1.2010, Foto: Detlef Radke)

Fahrdraht putzen bei der Schweriner Straßenbahn
Leider beginnen die Beiträge des Jahres 2010 nicht mit einem typischen Eisenbahnthema, aber die Schweriner Straßenbahn fährt auf der klassischen Normalspurweite von 1435 mm, womit wieder die Verbindung zur richtigen Eisenbahn hergestellt ist.
Am Vormittag des 30. Dezember erwischte ich zufällig die beiden Tatraarbeitstriebwagen auf der Linie 3 nach Neu Pampow beim putzen des Fahrdrahtes, vermute ich mal. An dem Tag war Raureif und da diese Linie nicht sehr befahren ist, hat man das Triebwagenpärchen wohl zur Raureifentfernung auf die Strecke geschickt. Die Linie nach Neu Pampow entstand ja im Nachgang zum Aufbau des Industriegebietes Schwerin Süd. Zuerst setzte man Busse ein, die aber den Tausenden Fahrgästen zu DDR Zeiten nicht gewachsen waren, da hier mehrere Großbetriebe standen. Wie es heute aussieht kann sich jeder denken. Großbetriebe gibt es nicht mehr, sie wurden mit wenigen Ausnahmen in zahlreiche Kleinbetriebe umgewandelt, die längst nicht mehr so viele Leute beschäftigen.
Apropro Schweriner Straßenbahn. Unlängst schlug der Landesrechnungshof der hochverschuldeten Stadt Schwerin vor, das ein Busbetrieb wesentlich günstiger kommen würde, statt dem jetzt praktiziertem Straßenbahnbetrieb!
(2.1.2010, Foto: Detlef Radke)