Beiträge 2022
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Umsteige-Hotspot Haltepunkt Schwerin Süd für 9-Euro-Ticket Nutzer
Auch ich erlag den Versuchungen mit dem 9-Euro-Ticket die nähere Umgebung per Eisenbahn zu erkunden. Also schnell mal für meine Frau und mich das Juni Ticket erworben. Nach den ersten Meldungen in Funk und Fernsehen von überfüllten Zügen, vor allem zur Ostseeküste, wählten wir von Schwerin aus Lüneburg als erstes Reiseziel aus. Das dort hin Massen unterwegs sein würden, konnten wir uns nicht vorstellen. Also mal den zweiten Sonnabend als Reisetermin festgelegt. Startpunkt sollte der kleine unscheinbare Haltepunkt Schwerin Süd sein. Dort gab es einen Pendlerparkplatz und alle Züge der Linie RE 1 Rostock – Schwerin – Hamburg hielten dort auch. Diesen Zug wollten wir bis Büchen nutzen und dort umsteigen in Richtung Lüneburg.
So stellten wir unser kleines grüne Auto auf den P+R Parkplatz ab. Dort standen wie gewohnt um die 20 Autos, es sah also alles wie immer aus. Den Bahnsteig kann man von dort aus, bedingt durch üppige Vegetation, nicht einsehen. Als wir dann den schmalen Fußweg zum Bahnsteig passierten, prallten wir buchstäblich gegen eine Front aus wartenden Fahrgästen. Vom eigentlichen Bahnsteig war praktisch nichts mehr zu sehen. Was ist hier denn passiert? Ist ein Zug gestrandet und alle mussten aussteigen? Ich konnte mir diese Menschenmassen überhaupt nicht erklären. Wollen die etwa alle mit unserem Zug in Richtung Hamburg mit? Wir wollten schon gleich kehrt machen, doch kurz vor dem Hamburger Zug kommt noch ein ODEG Doppeldecker in Richtung Berlin. Unsere letzte Hoffnung, die Leute wollen eventuell dort hin. Zug kam, aber nur etwa die Hälfte der Wartenden stieg dort ein. Als dann der Hamburger Zug einlief, war dieser bis in die Einstiegsbereiche auch bereits gut gefüllt und wir verzichteten freiwillig auf diesen Ausflug.
Doch wir gaben so schnell nicht auf und versuchten es erneut, aber an einem Wochentag. Da kamen wir mit dem Hamburger Zug, so gar mit Sitzplatz, gut bis nach Büchen. Leider nicht pünktlich und so war der sechs Minuten später abfahrende Anschlusszug nach Lüneburg bereits weg. So konnten wir uns den trostlosen Büchener Bahnhof über 45 Minuten lang betrachten, bevor der nächste Triebwagen aus Lübeck zur Weiterfahrt nach Lüneburg einfuhr. Die Rückfahrt Lüneburg – Büchen verlief normal, ab Büchen bis Schwerin Süd dann stehend in einem übervollen Zug und da hörte ich dann aus dem Lautsprecher die Erklärung der Menschenmassen in Schwerin Süd. Da auch dieser Zug im Laufe der Fahrt immer mehr Verspätungsminuten einsammelte, kam die Durchsage, dass nach Berlin Weiterreisende doch bitte in Schwerin Süd austeigen mögen um dann noch den ODEG Doppeldecker zu erreichen. So ergoss sich beim Halt in Schwerin Süd ein Menschenmeer auf den Bahnsteig.
Da es zwischen Berlin und Hamburg, als größte deutsche Städte, keine direkte Nahverkehrsverbindung gibt, besteht nur die Möglichkeit für die 9-Euro-Ticket-Reisenden die Verbindung Berlin – Schwerin mit dem RE 2 der ODEG und Schwerin – Hamburg mit dem RE 1 der DB zu nutzen. Bedingt durch die kontinuierlichen Verspätungen, alleine schon durch längere Unterwegs Halte beim Ein- und Ausstieg, stieg der kleine Haltepunkt Schwerin Süd seit dem 1. Juni zu einer Drehscheibe des Eisenbahnverkehrs auf. Am 31. August dürfte damit aber wieder Schluss sein und der Haltepunkt fällt in seinen Dornröschenschlaf zurück.
Am 2. Juli habe ich mir mal ganz entspannt das alle zwei Stunden auftretende Betriebsgeschehen von dem leeren Bahnsteig gegenüber angesehen. Zu erst hat der 445 114 aus Wismar zur Weiterfahrt über Wittenberge nach Berlin seinen Auftritt. Es bleiben noch genügend Fahrgäste für den folgenden Hamburger Zug mit der 146 274 übrig. Danach kehrt wieder Ruhe auf dem Bahnsteig ein, bevor sich das Szenario zwei Stunden später wiederholt. Wie sich das dort bei Regenwetter gestaltet, mag man sich als Fahrgast nicht vorstellen wollen. In die kleine Wartebude dürften nicht einmal 1 Prozent der zu sehenden Fahrgäste passen.
(5.7.2022, Fotos: Detlef Radke)





Streckensanierung zwischen Schwerin und Warnitz
Vom 17. Juni bis 14. August entfallen alle Zugfahrten auf der Strecke Schwerin - Rehna. Die DB Netz AG erneuert den kompletten Oberbau der Strecke zwischen dem Schweriner Hbf und dem Hp Schwerin Warnitz. Erste Eindrücke von dem Baugeschehen konnte ich am 21. Juni einfangen.
Es beginnt mit dem Schotterreinigungszug der teilweise auf der Brücke der Schweriner Umgehungsstraße am Hp Margaretenhof seine Arbeit durchführt. Zuglok war die 231 012 von WFL.
(25.06.2022, Fotos: Detlef Radke, Swen Kirchhof)



Am Abend des gleichen Tages konnten zwei Zwei-Wege-Bagger bei der Arbeit beobachtet werden. Beginnend am Bahnübergang vor dem Hp Schwerin Warnitz erfolgte der Rückbau der alten Gleisjoche. Ein Bagger hob ein Teil heraus und brachte es zu einem Zwischenlagerplatz an der Brücke vom ersten Bild. Dort lud der zweite Bagger die Teile auf eine Lore und brachte sie zu einem größeren Lagerplatz direkt gegenüber dem Arbeitsamt am Margaretenhof.


Einen Tag später konnte noch einmal das Baugeschehen betrachtet werden. Am großen Lagerplatz am Hp Margaretenhof steht die 231 012 mit vier Transportwagen des Schotterreinigungszuges, deren Inhalt gerade per Förderband entladen wird. Danach schob die 231 012 über den nun manuell gesichterten Bahnübergang die Wagen zurück zur Schotterreiningungseinheit, die gerade zwischen dem Haltepunkt Lankow und dem ehemaligen Güterbahnhof versteckt und damit unfotografierbar in einem Einschnitt stand.



Das ich nicht alleine das Baugeschehen betrachtet habe, zeigen die beiden folgenden Bilder von Swen Kirchhof, die mir dankenswerterweise zur Verfügung gestellt worden sind. Sie zeigen den Schotterreinigungszug an dem großen Lagerplatz am Hp Margaretenhof und die eingesetzten Zwei-Wege-Bagger mit ihren Arbeitsloren.


91 134 wieder in Schwerin eingetroffen.
Am späten Abend des 14. Juni brachte eine 155er der LDK die kalte Schweriner Museumsdampflok 91 134 wieder zu ihrem Eigentümer zurück. Da vom Standort Schwerin keine Sonderfahrten mehr angeboten worden sind, erfolgte am 1. Dezember 2018 die Überführung nach Leipzig. Der Ausleiher, die Leipziger DampfKultour (ein mittelständisches Unternehmen zur Vermietung und Einsatz historischer Schienenfahrzeuge), wollte mit der Lok Sonderfahrten anbieten. In dem Zusammenhang war sie mal in Dresden, Weimar oder Staßfurt zu sehen. Bei einer Überführungsfahrt nach Berlin im September 2019 kam es noch in Leipzig zu einem erheblichen Steuerungsschaden, der die Lok außer Betrieb setzte. Begutachtungen durch einen Sachverständigen für den Versicherungsschaden und die Anfertigung von neuen Steuerungsteilen bei einer Schweizer Firma zogen sich in die Länge.
Durch die langen Standzeiten ist inzwischen die Kesselfrist abgelaufen und die Lok könnte erst nach einer erneuten Hauptuntersuchung wieder in Betrieb gehen. Eisenbahnfreunde aus nah und fern fragen sich nun, was aus der Lok werden wird. Auf der Internetseite des Schweriner Vereins, dem die Lok gehört, findet sich dazu folgende Aussage:

Nach langer Zeit ist die 91 134 aus Leipzig repariert wieder in Schwerin und kann in der Fahrzeughalle besichtigt werden. Es muss jetzt das Triebwerk mit den Treibstangen und Steuerungsteilen komplettiert werden, welche zur Überführung demontiert wurden. Die Kesselfrist ist abgelaufen. Wir als Verein werden die Herstellung einer Betriebsfähigkeit der Lok nicht verfolgen.

Das Foto vom 15. Juni zeigt die Lok nach ihrer Ankunft in Schwerin.
(25.06.2022, Foto: Detlef Radke)


Die letzte Sonderfahrt in Mecklenburg mit der 91 134 war im September 2017 zwischen Blankenberg und Sternberg unter der Regie der PRESS.

Frühlingserwachen in Mecklenburg
Neben einem gelb blühenden Rapsfeld beim Bf Groß Brütz konnte auch auf dem Mollibahnhof in Bad Doberan ein hübsch erblühtes Gewächs angetroffen werden.
(17.05.2022, Fotos: Detlef Radke)





175 Jahre Eisenbahnen in Mecklenburg
Am 1. Mai 1847, also vor 175 Jahren, begann der reguläre Eisenbahnverkehr auf der ersten mecklenburgischen Eisenbahnstrecke von Hagenow nach Schwerin. Die feierliche Eröffnung der Strecke war bereits am 28. April 1847. Das Schweriner Empfangsgebäude war zur Eröffnung der Strecke noch nicht fertiggestellt und die Abfertigung des Eisenbahnverkehrs erfolgte an einem aus Holz errichteten Bahnsteig. Der Güterverkehr begann erst einen Monat später.

Grund genug daran zu erinnern. Offizielle Feierlichkeiten oder Würdigungen wird es wohl dazu nicht geben. Jedennfalls ist mir nichts bekannt.

Eigentlich sollte diese Strecke, als integrierter Bestandteil des Bahnbaus zwischen Berlin und Hamburg, bereits mit der erfolgten Eröffnung der Berlin-Hamburger Eisenbahn am 15. Oktober 1846 (zunächst nur von Berlin bis Boizenburg, am 12. Dezember 1846 Eröffnung Boizenburg - Bergedorf) auch in Betrieb genommen werden. Doch wie so oft fehlte letztendlich u. a. rechtzeitig das Geld. Der erste Spatenstich für die Strecke nach Hagenow erfolgte in Schwerin am 1. Dezember 1845 in der Nähe des Feldtors. Das war zugleich der schwierigste Abschnitt der gesamten Strecke, da hier ein etwa 1.000 m langer und bis zu zehn Meter tiefer Einschnitt bis zum zukünftigen Bahnhof ausgehoben werden musste. Die 830.000 m³ gewonnene Erde ist für den anschließenden Dammbau durch den Osttorfer See verwandt worden. Auf einem Grundstück 100 m westlich des Pfaffenteichs, am damaligen Stadtrand, begann die Begradigung des hügeligen Geländes, um darauf den zukünftigen Bahnhof zu errichten. Schwierigkeiten gab es auch bei der Beschaffung von Feldsteinen, da diese bereits für den Bahnbau der Berlin-Hamburger Eisenbahn Verwendung fanden. Der strenge Winter 1846/47 ließ das im September 1846 begonnene Schienenverlegen nach zwei Monaten bereits wieder ins Stocken geraten und erst im Frühjahr 1847 zu Ende kommen. Nach 15 Monaten Bauzeit war die Strecke mit den drei Zwischenstationen Holthusen, Zachun und Kirch-Jesar fertig. Gleichzeitig nahm eine optische Telegrafenstrecke den Betrieb auf. Bei der Lokomotivfabrik Borsig in Berlin waren zwischenzeitlich drei Lokomotiven gleicher Bauart, wie die der Berlin-Hamburger Eisenbahn, bestellt worden. Anfang 1847 gelangten sie mit den Namen „Rostock“, „Wismar“ und „Güstrow“ zur Auslieferung.

Der erste Fahrplan bot drei Zugpaare auf der Strecke an, verbunden mit der Möglichkeit der Weiterreise nach Berlin oder Hamburg. Berlin erreichten die Fahrgäste in neun Stunden und Hamburg in vier Stunden. Im ersten Monat vermeldete die Eisenbahverwaltung folgende Zahlen: Für 8966 beförderte Personen Einnahmen von 4021 Reichsthalerund für 6629 Zentner Eilgüter 615 Reichsthaler.

Ein Bildvergleich vom Bahnhof Hagenow, der später in Hagenow Land umbenannt worden ist, als die Strecke nach Wittenburg in Betrieb ging und ein neuer Bahnhof in Stadtnähe entstand. Die mecklenburgische Eisenbahnverwaltung erbaute kein eigenens EG sondern nutzte das preußische EG mit. Heute steht der imposante Bau eingezäunt und ungenutzt zwischen den beiden Gleisseiten. Am 19. April 2022 schob die Rostocker 146 277 nach kurzem Halt ihren Zug der RE 1 von Hamburg weiter nach Rostock.



Ein Bildvergleich vom Schweriner Hauptbahnhof aus den Jahren 1900 und 2020. Letzteres Bild allerdings aus der entgegengesetzten Blickrichtung.



(1.5.2022, Fotos oder Sammlung: Detlef Radke)

Schweriner Mueumsfahrzeuge auf Reisen
Am 9. Aprilkam die 112 302 von LDC mit einem Begleiterwagen nach Schwerin um zwei betriebsfähige Museumsfahrzeuge abzuholen. Die Waggons sind nach Luckau überführt worden. Mieter für ein halbes Jahr ist der DBV Förderverein Niederlausitzer Eisenbahn e.V. Sie haben dieses Jahr ein vielfältiges Fahrprogramm aber noch keine betriebsfähigen Waggons. Zuletzt nutzten sie welche vom Lausitzer Dampflokclub.
Das erste Bild zeigt die 112 203 an der Schweriner Tankstelle, neben der 223 012 von BRLL. Die folgenden Fotos zeigen die Zusammenstellung des Überführungszuges.
(1.5.2022, Fotos: Frank Tille)





Abwechslung auf dem Doberaner Mollibahnhof
Am 13. April bot sich für mich einmal wieder die Gelegenheit dem Doberaner Mollibahnhof einen Besuch abzustatten und es wurde dem Zaungast einiges geboten. Den Anfang machten zwei frisch gestrichene vor dem restaurierten Gebäude der Molli-Infrastruktur Abteilung aufgestellte Wagenachsen. Unmittelbar darauf setzte sich ein Zug nach Kühlungsborn mit der 99 2322 in Gang und passiert hier gerade den Bü direkt vor dem Bahnhof.
Auf dem Bahnhofsgelände selber stachen mir gleich die auf der Rampe abgestellten drei Güterwagen ins Auge. Die beiden Schotterwagen für die Streckenunterhaltung hatten zumindest neue Farbe bekommen. Ob dies nach einer Aufarbeitung erfolgte und sie deswegen noch dort standen, weil gerade per LKW angekommen, ist mir derzeit nicht bekannt.
Vor der Werkstatt standen die unter Dampf stehende 99 2324 und der "Hofhund" 199 016. Ein MBB Mitarbeiter war an einem wohl gebraucht erworbenen neuen Bahndienstfahrzeug beschäftigt. Es dürfte ebenfalls ein MBW-A-02 sein, wie bereits vorhanden. Neben dem Werkstattgebäude standen zwei arg verunzierte Wagen, die so meine ich seit Jahren ganz hinten im Gelände hinter der Bekohlung abgestellt standen. Ab in den Schrott oder wieder zum Leben erweckt werden, ist hier die Frage?
(24.04.2022, Fotos: Detlef Radke)







Brückabriss in der Schweriner Wallstraße
Ab dem 25. abends und über das Wochenende 26./27. März hinweg war auf Grund des Straßenbrückenabrisses in der Schweriner Wallstraße der Eisenbahnverkehr aus Schwerin heraus in südlicher Richtung vollständig gesperrt. Mittels Sägetechnik wurde die alte Betonkonstruktion in "handliche" Stücke zerteilt und per LKW nach Consrade zur Firma Otto Dörner zur Entsorgung gebracht. Auf gut Glück sah ich mir das Geschehen am späten Vormittag des 26. einmal an. Um den Kran ganz aufs Bild zu bekommen, suchte ich mir zunächst einen Standort etwas weiter entfernt aus. Gerade angekommen sah ich die Bauarbeiter damit beschäftigt ihr Werkzeug wegzuräumen und auch der Karn setzte sich in Bewegung. Schon frohlockte ich, genau den richtigen Zeitpunkt abgepasst zu haben, an dem ein Brückenteil ausgehoben wird. Doch aus meiner Sicht tat sich danach nichts mehr. Also doch mal näher an die Baustelle gegangen. Von einer parallel verlaufenden provisiorischen Fußgängerbrücke aus, konnte ich dann mit weiteren Zuschauern alles genau beobachten.
Man hatte blos das nächste Brückenteil an den Kranhaken gehängt und war dabei die nächste Platte aus der alten Betonfahrbahn zu sägen. Der zu sehende rote Kasten beherbergte die Antriebstechnik der Kettensäge (?) die sich langsam durch den Beton fraß. Doch lange lief die Technik nicht und streikte immer wieder einmal. Die Bauarbeiter begannen nun Umlenkrollen auszuwechseln. Da ein Ende dieser Arbeiten nicht absehbar war zog ich bald wieder von dannen.
(3.04.2022, Fotos: Detlef Radke)




Hier noch drei weitere Aufnahmen die mir freundlicherweise von Frank Tille zur Verfügung gestellt worden sind. Die beiden Nachtaufnahmen vom 26. März zeigen bereits das Endergebnis des Brückenabrisses.



Güter gehören auf die Bahn
Am 25. Februar entstanden diese Aufnahmen auf dem Schweriner Hauptbahnhof. Während die 185 385 einen Ganzzug mit großen Stahlteilen gen Norden beförderte (Foto: D. Radke) kam einige Zeit später die EGP 272 001 mit einem Ganzzug aus Richtung Norden durch den Bahnhof gefahren. Letzterer ist vermutlich für die Firma Otto Dörner in Consrade, Anschlussgleis am ehemaligen Hp Stern (Buchholz) an der Parchimer Strecke gelegen, bestimmt gewesen. Dorthin fährt in letzter Zeit die EGP des öfteren mit Ganzzügen unterschiedlicher Ladung.
(13.03.2022, Fotos: Hans-Berthold Ackermann und Detlef Radke)





Abriss Stellwerk W2 in Wismar
Dem Bau der Eisenbahnüberführung (EÜ) Poeler Straße in Wismar musste jetzt das nicht mehr benötigte, ehemalige Stellwerk W2 weichen und wurde im Februar 2022 abgerissen. Mit der EÜ Poeler Straße werden die bisher zwei Bahnübergänge im Zuge der Poeler Straße aufgehoben, durch eine dreigleisgkeisige Eisenbahnbrücke ersetzt und die Poeler Straße in einem Trog unter der Brücke hindurchgeführt. Das Stellwerk W2 war schon Ende 2005 stillgelegt worden und seitdem nur noch "Schaltschrank" für den verbliebenen, nun aufgehobenen Bahnübergang Posten 124. Städtebaulich ist der Verlust des Gebäudes ein Verlust, auch stand W2 ursprünglich unter Denkmalschutz, dennoch war ein Abriss unvermeidlich, da zwischen W2 und dem Sozialgebäude des gegenüberliegenden Bahnbetriebswerkes nicht genug Platz für die Poeler Straße und die durch den Trog notwendig gewordene neue Lokschuppenzufahrt gewesen wäre. Die neuen Gleisverbindungen um Seehafen Wismar sind bis auf ein Gleis inzwischen fertig und in Betrieb. Die Verkehrsfreigabe für die Poeler Straße durch den Trog (die Unterführung) ist für den Herbst dieses Jahres vorgesehen.
Datum der Fotos: 2.10.2021, 14./ 21./ 24. und 26. 02.2022
(10.03.2022, Text und Fotos: Andreas Nielsen, Eisenbahnfreunde Wismarer e.V.)