Rückblick auf die Beiträge der Monate Juli - September 2005
Das Datum am Ende des Beitrages gibt den Tag der Veröffentlichung an. Wenn nicht anders bezeichnet, liegt das Urheberrecht an den Fotos bei Detlef Radke. Eine Weiterverwendung dieser Fotos ist ohne Rücksprache nicht erlaubt!


Lokeinsatz bei der RüKB und anderes
Per 27.9.2005 stellte sich der Lokeinsatz wie folgt dar:
Einsatz: 99 783 und 99 784
Reserve: 99 4632, 99 4652, 53 Mh, V 51 901
Rangierlok: Köf 6003
Reparatur: 99 782; 99 4801 und 4802 innere Kesseluntersuchung
Aquarius C. wartet auf HU
764-431 und 99 4603 abgestellt, beide noch nicht in Betrieb genommen
Das letzte Fährschiff der Wittower Fähre, FS Wittow, Baujahr 1896, ist Anfang des Monats nach Barth überführt worden. Die Betreiber der Titanic-Ausstellung haben das Schiff von der Weißen Flotte erworben um es als Gaststätte ausbauen zu lassen.
(30.9.2005 A. Rickelt)

Besuch in der Prignitz
Am 24. September war ich mal kurz in der Prignitz gewesen. Auf dem Putlitzer Bahnhof war es recht ruhig, aber aufgeräumt und die Vegetation sah sehr gepflegt aus. Hier sorgen jetzt die Mitglieder vom Verein Lokschuppen-Wittenberge e. V. für Ordnung. Der zweistündlich verkehrende PEG-Triebwagen der BR 650 nach Pritzwalk war gerade weg gewesen. Vor dem Lokschuppen stand eine Köf in braunem Grundierungsanstrich, die von MAE-Kräften des Putlitz-Pritzwalker Eisenbahn-Fördervereins auf Vordermann gebracht wird.
Auf dem Pritzwalker Bahnhof holte ich dann den Putlitzer VT 650.07 wieder ein, als er gerade an seinem separaten Bahnsteig rollte, bereits geduldig von zwei Fahrgästen erwartet. An den anderen Bahnsteigen, fünf hat der Bahnhof noch zu bieten, war dann anschließend der große Triebwagentreff zwischen der DB AG mit zwei 646, die die Relation Wittenberge - Neuruppin bedienen und hier kreuzen, sowie zwei weiteren PEG VT 650 die zwischen Meyenburg und Neustadt/Dosse pendeln. Am ehemaligen Lokschuppen der Prignitzer Schmalspurbahn standen zwei desolate Gw-Wagenkästen, die noch einer Aufarbeitung harren. Vor dem einen Schuppenstand befindet sich eine Auf- oder Abrollrampe für die Schmalspurwagen. Der Lokschuppen wird von den Lindenberger Eisenbahnfreunden genutzt. In Zukunft soll hierher die Wagenaufarbeitung verlagert werden, die ja bisher stets im Freien in Mesendorf oder Lindenberg stattfindet.
Beim nächsten Fototermin am Einfahrsignal in Groß Pankow gab es dann doch eine richtige Überraschung. Neben dem Gleis erstreckte sich ein blühendes Rapsfeld!!! Das erwartet man warlich nicht Ende September. Wie ich später feststellte war es nicht das einzige blühende Rapsfeld in der Prignitz. Damit sieht sogar ein roter VT 646 ganz nett aus.
Nun stand noch ein Abstecher nach Mesendorf auf dem Programm. Dort war zwar an dem Wochenende kein Fahrbetrieb (erst wieder vom 1.-3. Oktober, siehe Termine), aber untätig ist der Verein "Kleinbahnmuseum Lindenberg e. V." (www.pollo.de) eigentlich nie. So traf ich dann auch einen Unverzagten an der dem in der Aufarbeitung befindlichen Stückgutwagen 97-51-76 seinen grünen Anstrich verpasste. Zum nächsten Dampfwochende im Mai 2006 soll er erstmalig zum Einsatz kommen.
(24.9.2005)

Die unteren Fotos entstanden am 24.9.2005.
linkes Bild: PEG VT 650.07 rollt von Putlitz kommend an den Pritzwalker Bahnsteig.
mittleres Bild: Ein VT 646 auf der Fahrt nach Wittenberge am Groß Pankower Einfahrsignal, neben herbstlichem Rapsfeld.
rechtes Bild: Ein PEG VT 650 am Pritzwalker Hausbahnsteig.


Die unteren Fotos entstanden am 24.9.2005 in Mesendorf.
linkes Bild: Die betriebsfähige V 10 101 mit ihrem Zug am Bahnsteig.
mittleres Bild: Der Stückgutwagen 97-51-76 bekommt seinen originalen Anstrich wieder.
rechtes Bild: V 10 102 z. Z. ohne ihre dritte Achse.


99 5605 gab ein Gastspiel in der alten Heimat
Wie ich erst jetzt erfahren habe, weilte die 99 5605 der ehem. Franzburger Kreisbahnen (1000 mm Schmalspurbahn von Stralsund über Barth nach Damgarten, zwischen 1968 und 1971 schrittweise eingestellt) anlässlich des Jubiläums 780 Jahre Stadt Barth am 26. Juni 2005 in der alten Heimat. Auf einem Tieflader verladen, aber unter Dampf (!) nahm sie am Festumzug teil, wie die unteren Fotos belegen. Die Lok gehört heute dem Deutschen Eisenbahn Verein in Bruchhausen-Vilsen (südlich von Bremen). Dort trägt sie allerdings nicht ihre alte DR-Nummer sondern den Namen "Franzburg". Sie kehrte somit an ihre langjährige Wirkungsstätte zurück.
Die FKB setzte die Lok des Baujahres 1894 von 1895 bis fast zur Stillegung 1968 ein. Über den Freizeitpark Minidom kam sie schließlich zum DEV der sie seit 1982 einsetzt. Mit der Teilnahme am Barther Festumzug ging ein lang gehegter Traum in Erfüllung, die kleine Dampflok einmal wieder in der Boddenstadt zu präsentieren. Außer dieser Dampflok pflegt der Verein noch den Triebwagen der Barther Bahn (DR VT 137 532 ) sowie mehrere Personen und Güterwagen.
(26.9.2005, Foto und Info Achim Rickelt)


110 Jahre Rügensche Kleinbahn
Am 10. September 2005 lud die RüKB alle Interessierten zu einem Bahnhofsfest nach Putbus ein. Es galt das 110 jährige Jubiläum der ersten Streckeneröffnung von Putbus nach Binz zu feiern. Hier war auch der neue Geschäftsführer, Herr Schöntag, hautnah zu erleben. Aus seiner Schmalspurbahnfahrzeugsammlung sind noch kurz vorher einige Fahrzeuge auf die Insel gebracht worden.
Es waren erstmalig zu sehen: Ein B-Kuppler mit der Nummer 99 4603, in Anlehnung an die einst auf Rügen verkehrenden 99 4602 und 99 4603. Diese Lok stammt aber aus Österreich und war stets als Werklok im Einsatz gewesen. Der zweiachsige Personenwagen, der hinter der Lok stand, stammt ebenfalls aus Österreich.
Bereits seit Juli befindet sich die rumänische 764.431 in Putbus. Dieser D-Kuppler war auf den dortigen Waldbahnen sehr verbreitet gewesen. Ebenfalls aus Rumänien stammte der vierachsige Kesselwagen, der hinter der Lok zu sehen war.
Es gab aber noch weitere Überraschungsgäste auf den Gleisen der RüKB zu sehen, die dem normalen Betrachter aber nicht so auffielen. Von der EBG aus Prora (Herr Guttwein) sind vier vierachsige sächsische und zwei zweiachsige rügensche Personenwagen gekauft worden. Ebenfalls konnte die 99 4631 von dort erworben werden!!! Sie war aber noch nicht in Putbus angekommen. Um einen weiteren Zweiachser bemüht man sich. Durch den Verkauf dieser Schmalspurfahrzeuge scheint wohl das Interesse des Herrn Guttwein an den Rügenschen Kleinbahnen entgültig beendet zu sein.
Am 10.9. verkehrte dann noch ein spezieller Sonderzug, gezogen von der 53 Mh von Binz nach Putbus, mit entsprechender kultureller Umrahmung und Halt auf allen Zwischenbahnhöfen. In Putbus angekommen wurden einige Reden geschwungen, wobei die von Herrn Schöntag sehr kurz ausfiel. Dafür konnte die Landrätin Rügens, Frau Kastner, mehr zur Vergangenheit der Kleinbahn berichten. Danach zogen sich die Ehrengäste in das Festzelt zurück und von der Bühne aus gab es musikalische Darbietungen. Zahlreiche Vereine und Händler boten dem Publikum ihre Waren feil.
(19.9.2005)

Die unteren Fotos entstanden am 10.9.2005 auf dem Putbuser Bf.
linkes Bild: Die rumänische Waldbahnlok 764.431 mit dem vierachsigen Kesselwagen.
mittleres Bild: Der neu eingekaufte Rügenwagen 971-214.
rechtes Bild: Die neue 99 4603 mit einem österreichischen Personenwagen.


Die unteren Fotos entstanden am 10.9.2005.
linkes Bild: Für Führermitstandsfahrten auf dem Putbuser Bf fungierte 99 4652.
mittleres Bild: 53 Mh bei Vorbereitungen für den Sonderzugeinsatz, in Putbus.
rechtes Bild: Der Sonderzug vor der Einfahrt in den Hp Seelvitz.


Neue Diesellok bei der KOE
Die KOE startete ihre diesjährige Fahrsaison mit einer weinroten Köf (WAB 5). Vor den Personenwagen sah die Lok allerdings ziemlich unterdimensioniert aus. Das hat sich inzwischen geändert und so passt rein optisch die neue Lok, eine Industriebahntype, besser zu dem Zug. Die ersten beiden Personenwagen gehören den Schweriner Eisenbahnfreunden und verkehren nur auf Mietbasis bei der KOE.
Auf dem Bahnhofsgelände steht auch noch immer die blau/weiß gestrichene ex DR V 22 mit der Bezeichnung: SFV V 22.01.
(4.8.2005)


linkes Bild: Köf (WAB 5) am 29. 6. 2005 am Klützer Bahnsteig.
rechtes Bild: Die neue Diesellok (WAB 4) am 3. 8. 2005 auf dem Klützer Bahnhof.


Besuch beim Kleinbahnmuseum in Lindenberg
Der im brandenburgischen Lindenberg ansäßige Verein "Kleinbahnmuseum Lindenberg e. V." (www.pollo.de) betreibt ja neben der schmalspurigen Museumsbahn (780 mm) von Mesendorf nach Vettin, auch ein kleines Museum in Lindenberg. Dort wird an das einst rund 100 km umfassende Schmalspurnetz der ehemaligen Ost- und Westprignitzer Kreiskleinbahnen erinnert. Am Tag meines Besuches, dem 31. Juli war zwar kein Fahrbetrieb auf der Museumsbahn, der ist noch bis Oktober stets am ersten Wochenende des Monats, aber das Museum hatte geöffnet und zufällig drehte auch die Feldbahn auf 500 mm Spur einige Runden für anwesende Besucher des Museums.
Auf dem Ausstellungsgleis wird gerade der Stückgutwagen von den Vereinsmitgliedern einer totalen Revision unter freiem Himmel unterzogen. Auch liegen bereits erste Schwellen auf dem neuen Streckenabschnitt von Vettin nach Lindenberg und zwar direkt am Endpunkt in Lindenberg. Die jetzt aufgebaute Gleishöhe ist damals so nicht gewesen. Damals verlief die Strecke dort in einem Einschnitt bis zum Lindenberger Bahnhof. Da der historische Endpunkt zur Zeit nicht erreicht werden kann, wurde jetzt erst einmal dieser Kompromiß gewählt. Wann das letzte Teilstück bis Lindenberg in Betrieb gehen wird, kann nicht konkret benannt werden. Ein großes Problem stellt neben der generellen Finanzierung des ein Kilometer Abschnittes, der Bahnübergang am Haltepunkt Vettin dar. Neben der Anhebung des Gleises für die Straßenüberquerung, jetzt liegt das Gleis am Haltepunkt gut einen Meter zu tief, muß auch ein Bü für eine Landesstraße geplant und realisiert werden. Die ersten brauchbaren Altschienen sind aber bereits in Lindenberg angekommen.
(4.8.2005)

Die unteren Fotos entstanden am 31.7.2005 in Lindenberg.
linkes Bild: Erste Schwellen in Lindenberg.
mittleres Bild: Das Stückgutwagengerippe.
rechtes Bild: Die Lindenberger Feldbahn in Aktion.


Saisonverkehr zwischen Meyenburg und Plau am See
Die PEG bietet nach dem ersten Versuch im letzten Jahr noch bis zum 14. August einen zusätzlichen Personenverkehr zwischen dem brandenburgischen Meyenburg und dem mecklenburgischen Ort Plau am See an. Allerdings nur an den Wochenenden! Ansonsten ist ja hier der Eisenbahnverkehr bereits seit einigen Jahren eingestellt. Im letzten Jahr fuhren die Triebwagen der PEG allerdings noch bis Karo durch und hatten sogar Anschluß an die Züge nach Ludwigslust. In Meyenburg geht es um 10, 12, 14, 16 und 18 Uhr ab. Nach 21 Minuten ist der VT in Plau am See. Die Rückfahrt startet um 10.38, 12.38, 14.38, 16.38 und 18.38 Uhr. Die einfache Fahrt kostet für Erwachsene 3 und für Kinder 1,50 Euro.
(25.7.2005)

Rasender Roland wieder auf sicherem Gleis
Wie die Gazetten in der letzten Zeit gemeldet haben, soll sich die Rügensche Kleinbahn, unter ihrem neuen Eigentümer Hermann Schöntag (Herausgeber der Zeitschrift "Der Modelleisenbahner"), wieder in ruhigem Fahrwasser befinden. Die monatelange Krise am Jahresanfang sei überwunden und die aufgelaufenen Verbindlichkeiten sollen beglichen sein. Auch ist die lange Zeit im AW Meiningen stehende Lok 99 84 nach ihrer HU wieder auf der Insel Rügen eingtroffen. Da lange Zeit kein Geld nach Meiningen floss, hatte sich die Aufarbeitung über ein Jahr hingezogen. An den Kosten von 378 000 Euro hat sich das Land Mecklenburg-Vorpommern mit 245 000 beteiligt. Da können die hiesigen Eisenbahnvereine nur neidisch dreinschauen!
Auch in der diesjährigen Sommerfahrsaison sind wieder vier Personenwagen aus dem Erzgebirge (BVO Bahn Gmbh) als Verstärkung in Putbus eingetroffen. Diese Wagen sind mit den Logos beider Bahnen versehen.
Am 10. September wird das Jubiläum 110 Jahre Rügensche Kleinbahn gefeiert. Dazu soll ein Bahnhofsfest in Putbus stattfinden und es soll auch ein Sonderzug nach Binz pendeln. Für diesen Zug, im Stil der DR in den 60er Jahren, möchte man auch den original Rügenpersonenwagen aus der Prignitz leihweise holen. Er verkehrt ja ansonsten auf der Museumsbahn von Mesendorf nach Vettin und gehört dem Prignitzer Kleinbahnmuseum Lindenberg e. V.
Die dem Eisenbahnfreund Walter Seidensticker gehörende Lok "Frank + Nicki S" ist derzeit in der DR-Farbgebung schwarz/rot und mit der Nummer 99 4652 zeitweise vor dem zusätzlich im Sommer verkehrenden Zug zwischen Putbus und Binz im Einsatz. Die ihm ebenfalls gehörende Lok "Aquarius C", die vor kurzem Fristablauf hatte und eigentlich als kalte Lok in ein Museum kommen sollte, bekommt nun doch eine HU und wird weiterhin auf Rügen verkehren.
(25.7.2005)

Hanse Baustoffwerk Parchim erwägt Eisenbahnversand
Das außerhalb von Parchim ansäßige Baustoffwerk, Hersteller der sogenannten Gasbetonsteine (heute als Porenbeton bezeichnet), erwägt seinen Gleisanschluß zu reaktivieren. Das Werk befindet sich direkt an der von Parchim nach Lübz verlaufenden Strecke. Deshalb gab es natürlich schon zu DDR-Zeiten einen Gleisanschluß mit eigenen Rangierloks der BR V15. Seit der Wende wurde natürlich alles per LKW abtransportiert. Jetzt haben sich für das Werk Exporte nach Dänemark ergeben, es sollen 20 000 Kubikmeter Porenbetonsteine geliefert werden. Da der Transport zu Lasten des Empfängers geht, überlegen die Dänen diesen per Bahn durchzuführen. Ein Probetransport, mittels eines privaten EVU ist bereits zur Zufriedenheit aller beteiligten erfolgt. Da das Anschlußgleis z. Zt. nicht genutzt werden kann, wurden 10 Güterwagen direkt auf dem Parchimer Bahnhof beladen.
(22.7.2005)